05.08.2016

Die derzeit aus den Medien nicht wegzudenkende Smartphone-App Pokémon GO hat nun auch die Versicherungsbranche erreicht. Die Unfallversicherung Trainer-Schutz soll allen virtuellen Pokémon-GO-Trainern eine spezielle Absicherung bei Unfällen bieten.

Grundsätzlich ist der Ansatz eines Versicherungsmaklers aus Berlin, der seine Dienste per Versicherungsmanagement-App anbietet, zu begrüßen: eine Unfallversicherung für junge Leute, die im Falle eines Unfallschadens finanzielle Unterstützung bietet. Tatsächlich handelt es sich um eine „normale“ Unfallversicherung, die nach einem Jahr automatisch beendet ist und keine Pokémon-GO-spezifischen Schäden abdeckt. Das Produkt bietet lediglich soliden Versicherungsschutz zu eher niedrigen Versicherungssummen. Die finanzielle Unterstützung im Schadenfall ist nicht besonders hoch. Wer sich gegen die finanziellen Folgen eines Unfallschadens absichern möchte, sollte Versicherungssummen wählen, die im Schadenfall tatsächlich helfen.

Schäden, die von höherer Bedeutung sind, werden jedoch nicht von einer Unfallversicherung gedeckt. Wer einem Dritten einen Schaden zufügt – auch fahrlässig bei ständigem Blick auf das Display – haftet für den aufkommenden Schaden in voller Höhe. Für derartige Schäden wird eine Privathaftpflichtversicherung benötigt. Darüber hinaus kann das Smartphone über eine Elektronikversicherung (Handy-Schutzbrief) abgesichert werden, die teilweise auch bei Unachtsamkeit für das beschädigte Gerät aufkommt.

Fazit: Eine private Haftpflichtversicherung ist und bleibt die elementarste Versicherung für jedermann – ob Pokémon-Trainer oder nicht. Erst nachrangig sollte die ebenfalls sinnvolle Absicherung bei Unfallschäden in Betracht gezogen werden. Eine „normale“ Unfallversicherung mit ausreichend hohen Versicherungssummen kann diese Absicherung gewährleisten.